Robert Schlögl neuer Leopoldina Vizepräsident
Schlögl ist seit 2011 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Chemie. Seitdem hat er sich vielfältig in die Aufgaben der Akademie eingebracht, insbesondere in die wissenschaftsbasierte Politikberatung im Bereich Energie, da er sich selbst wissenschaftlich mit Fragen der Gewinnung, Speicherung und des Transports von Energie befasst.
Dazu erforscht er Energieumwandlungsprozesse der Natur und die Bedeutung von Katalysatoren bei diesen Prozessen. In einzelnen Forschungsprojekten beschäftigt er sich zum Beispiel mit der Umwandlung von Licht in elektrische Energie, Speichermaterialien für Wasserstoff, der katalytischen Spaltung von Wasser und der Weiterentwicklung von Brennstoffzellen. Ziel der Forschungen ist die Entwicklung neuer leistungsfähiger Katalysatoren. Schlögl möchte die grundlegenden chemischen Reaktionen dieser Prozesse verstehen, um sie für neue Energiesysteme nutzen zu können.
So war Schlögl in der Leopoldina Mitinitiator des Projekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS), mit dem die deutschen Wissenschaftsakademien die Energiewende begleiten. Von 2013 bis 2017 leitete er ESYS als Vorsitzender des Steuerkreises. Schlögl ist Mitautor mehrerer Stellungnahmen der Leopoldina. Unter anderem arbeitete er im Frühjahr an der Stellungnahme „Coronavirus-Pandemie – Die Krise nachhaltig überwinden“ mit. Er war außerdem an der im Juni dieses Jahres erschienenen Ad-hoc-Stellungnahme „Energiewende 2030: Europas Weg zur Klimaneutralität“ sowie der 2019 veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme „Klimaziele 2030: Wege zu einer nachhaltigen Reduktion der CO2-Emissionen“ beteiligt.
Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7-Gipfel. Sie hat 1.600 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.