Prof. Dr. Thomas Lunkenbein wird Professor an der Universität Bayreuth
Prof. Dr. Thomas Lunkenbein, bisher Gruppenleiter in der Abteilung Anorganische Chemie am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, wurde zum Professor an der Universität Bayreuth berufen und hat diesen Ruf angenommen. Ab Juni wird er dort die Professur für Operando-Analytik elektrochemischer Energiespeicher übernehmen.
Ausbildung und Karriere

2020: Habilitation in Anorganischer Chemie/Festkörperchemie mit dem Schwerpunkt Chemische und Operando-Elektronenmikroskopie, Universität Bayreuth, Bayreuth
Seit 2018: Leiter der Elektronenmikroskopie-Gruppe, Abteilung Anorganische Chemie, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (FHI), Berlin
2012: Promotion über Mesostrukturierung von Metalloxiden und Polyoxometalaten, Universität Bayreuth
2009 - 2012: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung Anorganische Chemie I, Universität Bayreuth
2004 - 2009: Studium der Chemie, Universität Bayreuth
Forschungsschwerpunkt am FHI
Die Elektronenmikroskopie-Gruppe konzentriert sich auf das strukturelle Verständnis von heterogenen Katalysatoren und chemischen Energiewandlern, wobei modernste Methoden der Röntgenbeugung und Elektronenmikroskopie zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die Unterschiede zwischen lokalen und gemittelten Strukturen aufzudecken und deren chemische Beziehung zur Katalyse zu verstehen. Unser methodisches Portfolio umfasst detaillierte Röntgenbeugungsanalysen, chemische Elektronenmikroskopie sowie Operando- und quasi in situ-Messungen für Röntgenbeugung und Elektronenmikroskopie.
Interview Highlights
1. Wie kamst du ans FHI und wann?
Während meiner Promotion an der Universität Bayreuth nutzte ich das Elektronenmikroskop als eine Art „Vergrößerungsglas“, was mich sehr faszinierte. Diese Methode war spannend und interessant, und ich wollte tiefer in die Thematik eintauchen. Gegen Ende meiner Promotion absolvierte ich ein Praktikum in der Abteilung für Anorganische Chemie am FHI, wo ich die Gelegenheit hatte, selbst zu mikroskopieren. Offenbar hatte ich dabei keine zwei linken Hände, denn zufällig ergab sich eine freie Postdoc-Stelle in der Gruppe von Marc Willinger unter die Leitung von Direktor Robert Schloegl. So kam ich 2012 ans FHI.
2. Was hast du hier gemacht?
Am FHI habe ich die lokalen Strukturen von komplexen Katalysatorsystemen mittels Elektronenmikroskopie untersucht. Ich habe an der Entwicklung und Anwendung der Operando-Elektronenmikroskopie mitgewirkt. Mein Ziel war es, Struktur-Eigenschaftsbeziehungen zu erstellen, um Katalysatorsysteme zu verbessern.
3. Wie wurde deine Karriere unterstützt – FHI und MPG?
Ich erfuhr große Unterstützung von Prof. Schlögl und zuletzt von Prof. Roldán Cuenya. Sie gaben mir viele Freiheiten und großes Vertrauen, was mir ermöglichte, an vielen spannenden Herausforderungen und Aufgaben zu arbeiten.
4. Zusammenarbeit in deinem Team?
In meinem Team herrschte ein weit verbreiteter Teamgedanke und große Unterstützung. Ich hatte das Glück, mit einem ausgezeichneten Team an kreativen und herausragenden Wissenschaftler*innen zu arbeiten, wofür ich sehr dankbar bin.
5. Was hast du für deine berufliche Zukunft mitnehmen können?
Ich konnte viele Erfahrungen im Bereich von Forschungsansätzen und Teamführung sammeln. Ich habe gelernt, Probleme ganzheitlich zu durchdenken und den Umgang mit komplexen Systemen zu meistern. Zudem habe ich die Fähigkeit entwickelt, kritisch zu hinterfragen.
6. Was erwartet dich?
In Bayreuth erwartet mich meine Heimat, mit Bratwurst und Bier. Ich freue mich auf ein junges Kolleg innerhalb vom Bayerisches Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) und auf den wissenschaftlichen Wandel zur Batterieforschung. Es gibt viele spannende Fragestellungen und neue Herausforderungen, die auf mich warten.
Die akademische Gemeinschaft erwartet mit Spannung die Beiträge, die Prof. Dr. Thomas Lunkenbein an der Universität Bayreuth leisten wird. Seine Expertise in der Elektronenmikroskopie und sein innovativer Ansatz in der Erforschung elektrochemischer Energiespeicher versprechen, das Fachgebiet nachhaltig zu bereichern. Wir am Fritz-Haber-Institut haben die Zusammenarbeit mit ihm sehr geschätzt und wünschen ihm für seine zukünftigen Vorhaben nur das Beste. Die Türen für weitere Kooperation mit dem FHI sind für Prof. Lunkenbein weit geöffnet. Seine Rückkehr nach Bayreuth markiert nicht nur einen bedeutenden Karriereschritt, sondern auch eine spannende neue Phase in seiner wissenschaftlichen Laufbahn.