Ehrung für systematisches Katalysator-Design

29. Oktober 2021

Die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnen Prof. Dr. Anastassia Alexandrova mit der Max-Planck-Humboldt-Medaille aus.

Prof. Alexandrova von der University of California wird für ihre Arbeiten zur rationalen Katalysatorentwicklung und zum Verständnis von funktionellen Materialien ausgezeichnet. Mit der Max-Planck-Humboldt-Medaille ist ein Preisgeld von 60.000 Euro verbunden. Mit dem Preisgeld wird sie eine Kooperation mit der Abteilung Grenzflächenwissenschaft des FHI und der Humboldt-Universität zu Berlin beginnen.

Anastassia Alexandrova, die an der University of California in Los Angeles forscht, erhält die Max-Planck-Humboldt-Medaille für ihre Arbeiten in der theoretischen Chemie, insbesondere für ihre Studien zur Reaktivität nanoskaliger Katalysatoren.

Ein Highlight ihrer Studien ist die Entwicklung von Methoden, die simulieren, wie sich ein Katalysator während einer chemischen Reaktion in Abhängigkeit von seiner Struktur verhält und wie die Reaktionsbedingungen, also Temperatur, Druck und Konzentration der Ausgangsstoffe, den Katalysatorzustand und seine Wechselwirkungen mit der Umgebung beeinflussen. Auf diese Weise wies sie nach, dass sich die Katalysatoroberfläche während einer Reaktion umstrukturiert und dass gerade Details in der Struktur, die in Katalysatorvorstufen nur selten vorhanden sind, für den Reaktionsverlauf entscheidend sind. Darüber hinaus hat Anastassia Alexandrova dynamische Modelle entwickelt, wie die Art der chemischen Bindung die mechanischen, elektronischen und thermodynamischen Eigenschaften eines Materials beeinflusst. Sie trug zudem wesentlich zum Verständnis und der Modellierung von intramolekularen elektrischen Feldern in Enzymen und deren Rolle bei der enzymatischen Katalyse bei.

Prof. Beatriz Roldán Cuenya, Direktorin der Abteilung Grenzflächenwissenschaft des FHI, freut sich, dass Prof. Alexandrova für die Max-Planck-Humboldt-Medaille ausgewählt wurde: „Anastassia Alexandrova ist eine exzellente Wissenschaftlerin mit herausragendem Zukunftspotenzial. Sie hat Methoden entwickelt, die simulieren, wie sich eine Katalysatorvorstufe unter Reaktionsbedingungen in einen aktiven Katalysator umwandelt. Sie hat auch die Katalysatorstrukturen und Oberflächenzusammensetzungen beschrieben, die unter verschiedenen Reaktionsbedingungen am günstigsten sind. Unsere Abteilung wird von Professor Alexandrovas Expertise in theoretischer Chemie und der neuen Zusammenarbeit, die sie auch mit Privatdozent Dr. Denis Uzvyat von an der HU Berlin aufbauen wird, erheblich profitieren.“

Außerdem erhält Sumit Gulwani von der Microsoft Corporation in Redmond eine Max-Planck-Humboldt-Medaille, und Pablo Jarillo-Herrero vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird mit dem Max-Planck-Humboldt-Forschungspreis 2021 ausgezeichnet.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagt: „Der Erfolg der Forschung in Deutschland und weltweit gründet auf der internationalen Vernetzung der Forscherinnen und Forscher. Nur wenn Forscherinnen und Forscher aus aller Welt gemeinsame Wege finden, werden wir die großen Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel oder auch die Corona-Pandemie in den Griff bekommen.“ Die gemeinsamen Preise der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung leisten hierzu einen großen Beitrag. Pandemiebedingt werden die Preise am 3. November 2022 in Berlin gemeinsam mit den Auszeichnungen des kommenden Jahres verliehen.

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