In seiner Laudatio würdigte Prof. Ulrich Heiz (Fakultät für Chemie) die herausragende wissenschaftliche Karriere der Preisträgerin und die Bedeutung ihrer Forschungsarbeit für die Energiewende. "Beatriz' Leidenschaft für Chemie und Physik ist ein Glücksfall, denn ihre Forschung behandelt einige der kritischsten Probleme unserer Zeit. Die Oberflächenwissenschaft und Katalyse, insbesondere die Untersuchung von Nanomaterialien und deren Anwendung in verschiedenen katalytischen Prozessen, tragen zur Entwicklung umweltfreundlicher Katalysatoren und Materialien für erneuerbare Energien bei", sagte Heiz.
Roldán Cuenya hat sich auf die Untersuchung katalytischer Reaktionen spezialisiert, insbesondere unter Verwendung von in-situ-Methoden, auf nanoskaligen Oberflächen. Ihr Ziel ist es, das Verständnis molekularer Interaktionen mit Oberflächen auf atomarer Ebene zu verbessern. Früh erkannte sie, dass in der Katalyseforschung mehr erforderlich ist, als nur Materialien vor und nach einer Reaktion zu untersuchen, was lange Zeit die Standardpraxis war. Es ist entscheidend zu verstehen, was in der Zwischenzeit passiert. Sie legte den Grundstein für ihre Forschung und die heute von ihr verwendeten Methoden von 2004 bis 2012 an der University of Central Florida in Orlando, wo sie die "Orlando Machine" entwickelte, wie sie dieses vielseitige Gerät nennt. Diese Konstruktion beherbergt nahezu ein Dutzend unterschiedlicher Methoden, z. B. Rastersondenmikroskopie, Massenspektrometrie und Röntgenspektroskopie. Mit diesem Werkzeugkasten untersuchte Roldán Cuenya das dynamische Verhalten von Katalysatoren, die für Anwendungen wie die Gewinnung von Wasserstoff aus Wasser oder die Produktion von Methanol aus Kohlendioxid und Wasserstoff relevant sind. Ihr Engagement gilt der Schaffung optimaler Katalysatoren für diese Zwecke.
Heute ist sie Direktorin am Fritz-Haber-Institut in Berlin, wo sie die Abteilung für Interface Science leitet. Als erste weibliche Direktorin in der über 100-jährigen Geschichte des Instituts befasst sich Roldán Cuenya mit Themen der Katalyseforschung und den drängendsten Fragen unserer Zeit: Materialien im Detail zu verstehen und von diesem Wissen zu profitieren. Ziel ist es, effizientere und langlebigere Katalysatoren zu entwerfen und kostengünstigere Materialkombinationen zu finden. „Ihre Forschung hat starke Relevanz für unsere Themen, und wir hoffen, dass daraus Zusammenarbeiten, Netzwerke und Austauschmöglichkeiten entstehen, die möglicherweise katalytische Effekte auslösen, die der Wissenschaft und der Gesellschaft in Zukunft zugutekommen werden. Mit der Manchot Forschungsprofessur möchten wir unsere Anerkennung für Ihre wissenschaftlichen Leistungen zum Ausdruck bringen und die Verbindung zur TUM und dem Exzellenzcluster E-Konversion stärken", betonte Heiz als einer der Koordinatoren von E-Konversion in seiner Rede.
Wir gratulieren Prof. Beatriz Roldán Cuenya herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung und wünschen ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg für ihre Arbeit und Forschung!