Die Abteilung Interface Science begrüßt zwei Alexander von Humboldt Research Fellows

1. September 2023

Das Fritz-Haber-Institut (FHI) der Max-Planck-Gesellschaft gratuliert Dr. Jingyi Yang und Dr. Wei Nie herzlich zu ihrem Postdoktorandenstipendium von der Alexander von Humboldt-Stiftung. Sie werden ihre zweijährigen Forschungsprojekte in der Abteilung Interface Science (ISC) in den Arbeitsgruppen von Dr. Shamil Shaikhutdinov und Dr. Christopher Kley durchführen.

Dr. Jingyi Yang hat erfolgreich ihren Doktortitel in industrieller Katalyse am Dalian Institute of Chemical Physics der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2021 erworben. Ihre Doktorarbeit widmete sich der Synthese von hochbeladenen und thermisch stabilen Einzelatomkatalysatoren (SACs), einem Bereich, der in der heterogenen Katalyse erhebliche Aufmerksamkeit erregt hat. Anfangs wurde diese Aufmerksamkeit durch das Ziel angetrieben, die Effizienz der Verwendung von Edelmetallen zu maximieren und gleichzeitig die Kosten für Katalysatoren zu minimieren.

Im Gegensatz zu "konventionellen" Katalysatoren, die aus Metallclustern und Nanopartikeln bestehen, werden bei Reaktionsmechanismen mit Einzelatomen Unterschiede erwartet. Die komplexen Herstellungsprozesse und die begrenzte thermische und Umweltstabilität von SACs stellen jedoch Herausforderungen für ihre praktische Anwendung dar. Neueste Durchbrüche iin der Abetilung Interface Science unter der Leitung von Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya haben gezeigt, dass die Vorbehandlung von SACs mit Niederdruck-"kalten" Plasmen Einzelatome unter Reaktionsbedingungen stabilisieren kann. Die zukünftigen Forschungsbemühungen von Dr. Jingyi Yang werden sich mit der Auswirkung von Plasma auf katalytische Oberflächen und die Funktionsweise von plasma-modifizierten Katalysatoren, insbesondere in Hydrierungsreaktionen, befassen.

Als Teil der Gruppe "Structure and Reactivity" unter der Leitung von Dr. Shamil Shaikhutdinov wird Dr. Yang nicht nur Pulverkatalysatoren erforschen, sondern auch planare Modellkatalysatoren mit den im Fachbereich verfügbaren hochmodernen Techniken herstellen und untersuchen. Dieser ganzheitliche Ansatz, der reale und Modellkatalysatoren kombiniert, verspricht, Licht auf die Wirkungsmechanismen von SACs zu werfen.

"Ich freue mich sehr darauf, mein neues Forschungsprojekt am FHI zu beginnen, wo ich meine wissenschaftliche Expertise im Bereich der Oberflächenwissenschaft erweitern kann. Die interdisziplinäre Forschungsumgebung hier verspricht fortgeschrittene grundlegende Erkenntnisse im Bereich der Einzelatomkatalyse. Die wertvolle Erfahrung, die ich an diesem renommierten Institut sammeln werde, wird zweifellos meine zukünftige Karriere in der Wissenschaft bereichern." - Dr. Jingyi Yang

Dr. Wei Nie hat seinen Doktortitel ebenfalls 2022 am Dalian Institute of Chemical Physics der Chinesischen Akademie der Wissenschaften erworben. Während seiner Doktorarbeit hat er sich mit den Feinheiten der Ladungstransferprozesse an Elektroden/Elektrolyt-Schnittstellen sowie den lokalen Oberflächenreaktionen von Fotoelektrokatalysatoren befasst. Dabei hat er eine Vielzahl modernster Techniken eingesetzt, darunter elektrochemische Rasterkraftmikroskopie mit Scanning-Elektrochemie-Mikroskopie, Oberflächenphotospannungsmikroskopie und Kelvin-Sondenkraftmikroskopie.

Dr. Nie wird der Helmholtz Young Investigator Group “Nanoscale Operando CO2 Photo-Electrocatalysis” unter der Leitung von Dr. Christopher Kley beitreten. In dieser neuen Rolle wird er die Herausforderung angehen, das dynamische Verhalten von Oberflächenstrukturen und die Aktivität von Elektrokatalysatoren für die Sauerstoffentwicklung (OER) in situ aufzudecken. Er hat sich für das Fritz-Haber-Institut (FHI) und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) für seine Postdoktorandenzeit entschieden, aufgrund ihrer außergewöhnlichen Forschungsinfrastruktur und ihrer weltweit anerkannten Expertise in Oberflächenwissenschaft und Elektrokatalyse.

"Die hochmodernen, oberflächen- und bulk-sensitiven Charakterisierungseinrichtungen in der Gastgruppe bieten immense Möglichkeiten, die Oberflächenstruktur, die Rekonstruktion und die lokalen Aktivitäten des Katalysators auf Nanoskala unter realen Betriebsbedingungen aufzudecken, beeinflusst von zahlreichen physiko-chemischen Mechanismen. Durch diese cutting-edge Forschungsumgebung freue ich mich darauf, meine elektrochemiebasierten Forschungsfähigkeiten mit fortgeschrittenen Materialcharakterisierungstechniken zu erweitern." - Dr. Wei Nie

Das Fritz-Haber-Institut und insbesondere die Abteilung Interface Science freuen sich, sie als wertvolle Ergänzungen ihres Teams begrüßen zu dürfen, und erwarten gespannt die nächsten zwei Jahre der Zusammenarbeit.

Jedes Jahr ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung mehr als 2.000 Forschenden aus der ganzen Welt, in Deutschland Forschung zu betreiben. Bisher wurden über 30.000 Stipendien in allen Disziplinen an Forschende aus mehr als 140 Ländern weltweit vergeben - darunter 59 Nobelpreisträger*innen. Das Fritz-Haber-Institut hat von 2016 bis 2022 insgesamt 68 Forschende beherbergt. Das bedeutet, dass das FHI nach den großen Universitäten (FU, HU, TU) die meisten Humboldt-Forschenden in Berlin beherbergt.

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