Neue Humboldt-Stipendiatin im Sommersemester

20. April 2022

Neue Humboldt-Stipendiatin im Sommersemester am Fritz-Haber-Institut: Dr. Victoria C. A. Taylor von der Universiät Bristol in Großbritannien ist zu Gast in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Ralph Ernstorfer in der Abteilung Physikalische Chemie.

Dr. Victoria Taylor (Abteilung Physikalische Chemie, Humboldt-Stipendiatin seit April 2022):

„Ich habe meine Promotion an der Universität von Bristol (Großbritannien) abgeschlossen. In meiner Doktorarbeit untersuchte ich mit Hilfe der ultraschnellen Spektroskopie die Nicht-Gleichgewichtsdynamik photoaktiver Nanomaterialien, einschließlich hybrider organisch-anorganischer Perowskite und J-Aggregate. Nach meiner Promotion, im September 2020, zog ich nach Berlin, um in der Gruppe von Prof. Dr. Ralph Ernstorfer an der FHI mit ultraschneller Elektronenbeugung (UED) zu arbeiten. Ich fand UED eine attraktive Technik, um meine Erfahrung in der Untersuchung ultraschneller Phänomene zu erweitern, da sie die strukturelle Reaktion von Materialien nach Photoanregung direkt untersucht. Solche Daten können wichtige Einblicke in Nicht-Gleichgewichtsprozesse geben, insbesondere in Kombination mit ultraschnellen Techniken, die die elektronische Dynamik untersuchen. Während meines Stipendiums, das von Prof. Ernstorfer betreut wird, werde ich UED nutzen, um die ultraschnelle Gitterreaktion von verdrehten van der Waals-Heterostrukturen zu untersuchen. Diese 2D-Materialien sind ein besonders interessanter Fall, bei dem strukturelle und elektronische Eigenschaften stark gekoppelt sind.“

Die Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht jedes Jahr mehr als 2.000 Forscher:innen aus aller Welt einen Forschungsaufenthalt in Deutschland. Bisher wurden über alle Fachgebiete hinweg mehr als 30.000 Stipendien an Forscher:innen aus mehr als 140 Ländern weltweit vergeben - darunter 55 Nobelpreisträger:innen. 2020 wurden insgesamt 955 (von 3131) Bewerbungen von Wissenschaftler:innen aus dem Ausland bewilligt. Das Fritz-Haber-Institut war in den Jahren von 2016 bis 2020 Gastgeber für insgesamt 44 Forschende (32 Stipendiat:innen und 12 Preisträger:innen). Damit "beherbergt" das FHI hinter den großen Universitäten (FU, HU, TU) die meisten Humboldt-Forschenden in Berlin.

"Die Humboldt-Stipendiat:innen sind immer eine Bereicherung, wir sind sehr froh, sie hier zu haben", sagt Prof. Dr. Martin Wolf, Geschäftsführender Direktor des Fritz-Haber-Instituts. "Es ist sehr wichtig, den wissenschaftlichen und interkulturellen Austausch auch in diesen besonderen Zeiten zu pflegen." (s. Institutsnachricht vom 20.1.22)

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