Neue Alexander-von-Humboldt-Forschungsstipendiatin verstärkt die Theorie-Abteilung des Instituts
Dr. Patricia Poths verstärkt die Theorie Abteilung
Die Theorie-Abteilung des Instituts hat kürzlich das neuestes Mitglied, Dr. Patricia Poths, willkommen geheißen, die von der Humboldt-Stiftung mit einem Stipendium für Postdoktorand*innen ausgezeichnet wurde. Dr. Patricia Poths, gebürtig aus den Vereinigten Staaten, wird ihre Expertise in der computergestützten Forschung in die laufenden Untersuchungen des FHI einbringen. Während ihres zweijährigen Aufenthaltes am Institut wird sie sich mit theoretischer Forschung befassen, um das Verständnis katalytischer Prozesse weiter voranzutreiben.
Die akademische Laufbahn von Dr. Patricia Poths spiegelt einen globalen Blickwinkel auf wissenschaftliche Erkundungen wider. Nach Abschluss ihrer frühen Ausbildung an der Vienna International School in Österreich setzte sie ihre akademischen Studien am Imperial College London im Vereinigten Königreich fort. Diese prägenden Jahre legten den Grundstein für ihre zukünftigen Forschungsprojekte.
Für ihre Promotion hatte Dr. Patricia Poths das Privileg, mit Prof. Anastassia N. Alexandrova an der University of California, Los Angeles (UCLA), in den Vereinigten Staaten zusammenzuarbeiten. In dieser Zeit konzentrierte sich ihre Forschung auf computergestützte Untersuchungen von kleinen metallischen Clustern und ihrer Bedeutung für die Clusterkatalyse. Insbesondere beschäftigte sie sich mit der realistischen Modellierung von Subnanoclustern auf Oberflächen, um ihr Verhalten unter katalytisch relevanten Bedingungen besser zu verstehen.
Dr. Patricia Poths' herausragende Beiträge zur wissenschaftlichen Gemeinschaft werden durch ihre bemerkenswerten Forschungsprojekte verdeutlicht. Ein entscheidender Aspekt ihrer Arbeit besteht darin, die Rolle der Fluktuation bei katalytischen Prozessen über eine Vielzahl von Clusterkatalysatoren, von Cu(Pd) bis Pt4Hx, zu untersuchen. Durch die Erforschung der Auswirkungen der Fluktuation strebt Dr. Patricia Poths an, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die die Effizienz und Leistungsfähigkeit dieser Katalysatoren verbessern können.
Darüber hinaus hat Dr. Patricia Poths umfangreiche Forschungen über den Einfluss von Dotierstoffen wie Ge und Sn auf die Aktivität und Selektivität von Pt-basierten Ethan-Dehydrogenierungskatalysatoren durchgeführt. Durch die Aufklärung der zugrunde liegenden Mechanismen dieser Modulationseffekte strebt sie einen Beitrag zur Entwicklung effektiverer Katalysatoren für die Ethan-Dehydrogenierung, einen wichtigen industriellen Prozess, an.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Dr. Patricia Poths' Forschung konzentriert sich auf das Verständnis der Faktoren, die zur Deaktivierung von Katalysatoren beitragen. In ihren Untersuchungen erforscht sie größenabhängige Sinterungseffekte und untersucht das komplexe Zusammenspiel zwischen Katalysatorgiften und Promotoren. Durch die Entschlüsselung der Komplexitäten der Katalysatordeaktivierung möchte Dr. Patricia Poths die Grundlage für die Entwicklung stabilerer und langlebigerer Katalysatoren legen.
Sie hat sich der Arbeitsgruppe von Dr. Sebastian Matera für Multiskalenmodellierung am FHI angeschlossen und wird an der adaptiven kinetischen Monte-Carlo-Modellierung mit Anwendung auf Katalysatorumstrukturierung und -dynamik unter relevanten Reaktionsbedingungen arbeiten.
‚‚Ich freue mich sehr, dem FHI beizutreten und bin gespannt darauf, neue Methoden und Techniken zu erlernen, die hier entwickelt wurden, um meine Erkundungen der Katalysatordynamik und Deaktivierung weiter voranzutreiben.”
Das Fritz-Haber-Institut und insbesondere die Theorie-Abteilung fühlen sich geehrt, Dr. Patricia Poths als Teil des Teams begrüßen zu dürfen, und freuen sich auf die nächsten 2 Jahre.
Jedes Jahr ermöglicht die Alexander-von-Humboldt-Stiftung mehr als 2.000 Forschenden aus aller Welt, in Deutschland Forschung zu betreiben. Bisher wurden mehr als 30.000 Stipendien in allen Fachrichtungen an Forschende aus über 140 Ländern weltweit vergeben, darunter 55 Nobelpreisträger*innen. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 955 (von 3131) Bewerbungen von ausländischen Forschenden genehmigt. Das Fritz-Haber-Institut hat in den Jahren 2016 bis 2020 insgesamt 44 Forschende (32 Stipendiat*innen und 12 Preisträger*innen) beherbergt. Das bedeutet, dass das FHI nach den großen Universitäten (FU, HU, TU) in Berlin die meisten Humboldt-Forschenden "beherbergt".