Dr. Hanna Türk wird die renommierte Otto-Hahn-Medaille verliehen
Das Fritz-Haber-Institut freut sich bekannt zu geben, dass Dr. Hanna Türk für ihre wegweisenden Arbeiten zur Aufklärung des atomaren Degradationsmechanismus von Arbeitsgrenzflächen in Festoxid-Elektrolyseuren die Otto-Hahn-Medaille verliehen bekommen hat.
Seit 1978 vergibt die Max-Planck-Gesellschaft jährlich die Otto-Hahn-Medaille an junge Forschende für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, die meist mit ihren Doktorarbeiten verbunden sind. Neben dem durch die Medaille verliehenen Prestige ist diese auch mit einem Preisgeld von 7.500 Euro dotiert, um die Preisträger*innen zur Verfolgung einer Universitätskarriere zu motivieren.
In diesem Jahr gehört zu den ausgewählten Preisträger*innen auch Dr. Hanna Türk, die ihre Doktorarbeit in der Theorieabteilung des Fritz-Haber-Instituts durchgeführt hat. Dr. Türk promovierte Ende 2022 mit einer Arbeit mit dem Titel: „Generierung und Deaktivierung aktiver Stellen der Luft-Elektrode in Hochtemperatur-Festoxidzellen“ und erhält die Otto-Hahn-Medaille für ihre wegweisenden Arbeiten zur Aufklärung des atomaren Degradationsmechanismus von Arbeitsgrenzflächen in Festoxid-Elektrolyseuren.
Die Dissertation von Dr. Türk basiert auf dem Verständnis, dass die breite kommerzielle Einführung von hoch effizienten Festoxidzellen-basierten Energiespeichersystemen derzeit durch die Degradation von Elektroden begrenzt wird. Diese Wissenslücke verhindert ein gründliches Verständnis des Degradationsmechanismus, das für die Entwicklung gezielter Strategien zur Minderung und Prävention wesentlich ist. In ihrer Studie enthüllte Dr. Türk die grundlegende Struktur der Dreiphasengrenze und ihr komplexes Verhalten an der Fest/Fest-Grenzfläche durch physikbasierte Simulationen. Diese Simulationen haben einen neuen Deaktivierungsweg identifiziert, der die Kationensegregation durch die Grenzfläche involviert. Ihre Ergebnisse wurden durch experimentelle Beweise unterstützt, die mit Hilfe eines neuen, robusten Workflows analysiert wurden, um subtile Veränderungen in der Konzentration in Elektronenmikroskop Bildern zu erkennen.
Seit April 2023 arbeitet Dr. Türk an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) im COSMO-Labor unter der Leitung von Prof. Michele Ceriotti. Ihr Aufenthalt an der EPFL wird durch das renommierte Walter-Benjamin-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt, das Postdoktoranden ermöglicht, unabhängige Forschungen an einem Ort ihrer Wahl durchzuführen. Sie entschied sich, ihre Arbeit an Energiematerialien fortzusetzen, und nutzt dabei Modelle auf der Grundlage des maschinellen Lernens um die Reaktion von festen Elektrolytmaterialien mit Wasser zu untersuchen.
Dr. Türk sagt: „Ein grundlegendes Verständnis der atomaren Prozesse ist für die strategische Entwicklung von Energiematerialien unerlässlich. Ich fühle mich geehrt, dass meine Arbeit zu diesem Thema von der Max-Planck-Gesellschaft gewürdigt wird“.
Das Fritz-Haber-Institut und insbesondere die Theorieabteilung feiern Dr. Türks Auszeichnung und erwarten mit Spannung ihre Beiträge zur wissenschaftlichen Gemeinschaft.