Feinwerkmechaniker*in
Am Fritz-Haber-Institut gibt es Mechanische Werkstätten, die die wissenschaftlichen Abteilungen mit der Produktion von Bauteilen für Experimente unterstützen. Dort wird die duale Ausbildung zur Feinwerkmechaniker*in angeboten.
In der Ausbildung zur Feinwerkmechaniker*in lernt man, mit Stanz-, Schnitt- und Umformtechniken sowie Vorrichtungs- und Formenbautechniken Produkte anzufertigen. Am Fritz-Haber-Institut werden zum Beispiel Achsen, Wellen, Zylinder und Trommeln hergestellt. Auch die Herstellung von Maschinen, Geräten, Systemen und Anlagen für die Anfertigung solcher Produkte ist Teil der Ausbildung. Am Fritz-Haber-Institut werden so Schneide-, Umformungs-, und Bearbeitungswerkzeuge sowie Waagen und Feingeräte hergestellt. Mit Hilfe von computergesteuerten Maschinen werden zudem Werkstücke gedreht, gefräst, gebohrt und geschliffen – und danach auf Formgenauigkeit überprüft. Die Wartung und Instandsetzung der Maschinen und die Überprüfung gegebener Programme gehören ebenfalls zur Ausbildung dazu.
Aufgaben und Arbeitsgebiete
- Fertigung komplexer Einzelteile und Baugruppen
- Werkstücke für Maschinen, Geräte und Anlagen manuell und auch an computergestützten CNC (Computerized Numerical Control)*-Maschinen herstellen und bearbeiten
- Selbstständige Erstellung technischer Zeichnungen von Bauteilen und Baugruppen am PC
- Umsetzung von technischen Zeichnungen und anderen technischen Unterlagen
- selbstständiges Konstruieren von Einzelteilen und Baugruppen am CAD (Computer Aided Design)*-Arbeitsplatz
- Programmieren von computergesteuerten Werkzeugmaschinen
- Überwachen von Fertigungsprozessen
- Prüfen und Messen mechanischer und physikalischer Größen
- Durchführung von Wartungsarbeiten und Fehlersuchen
- Systeme, Geräte und Maschinen montieren und demontieren
* Bei einer CNC-Maschine handelt es sich um eine frei programmierbare, rechnergesteuerte Werkzeugmaschine. Die Steuerung der Anlage wird direkt von einem Computersystem (meist Mikrorechner) vorgenommen. CAD ist eine Software-Anwendung zum Entwerfen, Konstruieren und Präsentieren von Konstruktionszeichnungen und Karten, sowohl für 2D- als auch 3D-Modelle. CNC und CAD sind Bestandteile von CIM (Computer Integrated Manufacturing), das zusammen mit anderen Bestandteilen die integrierte elektronische Datenverarbeitung für betriebswirtschaftliche und technische Aufgaben in einem Unternehmen beschreibt.
Voraussetzungen
- ein guter mittlerer oder vergleichbarer Schulabschluss (MSA)
- räumliches Vorstellungsvermögen und gute mathematische Kenntnisse
- technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
- die Motivation, selbstständig zu arbeiten
- Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt
- Teamfähigkeit, Ausdauer und Lernbereitschaft
Der schulische Teil der Ausbildung wird an der Georg-Schlesinger-Schule in Reinickendorf absolviert. Nach zwei Wochen im Ausbildungsbetrieb folgt jeweils eine Woche in der Berufsschule.
Dauer: 3.5 Jahre (Verkürzung um ein halbes Jahr bei guten schulischen und betrieblichen Leistungen möglich)
Nach der Ausbildung
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung finden Feinwerkmechaniker*innen Beschäftigung bei Herstellern von feinmechanischen und optischen Erzeugnissen, im Maschinen- und Werkzeugbau oder in Betrieben, die elektrische Mess- und Kontrollinstrumente produzieren. Auch bei Wartungs- und Reparaturdiensten oder an wissenschaftlichen Einrichtungen sind Anstellungen möglich. Durch Weiterbildungen stehen auch Wege in die Bereiche Hydraulik oder Pneumatik offen, ebenso wie ins Qualitätsmanagement oder die Automatisierungstechnik einschließlich CNC-Programmierung. Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.: Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik, Feinwerkmechanikermeister*in oder Industriemeister*in der Fachrichtung Metall. Nach dem Besuch einer Fachoberschule kann auch das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich sein, z.B. der Ingenieurswissenschaften.