Frauen in der Wissenschaft

11. Februar 2022

Starke Vorbilder sind wichtig. Daher wollen wir zum heutigen Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft einmal „unsere“ Forscherinnen vorstellen. Wir starten mit FHI-Direktorin Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya, Direktorin unserer Abteilung für Grenzflächenwissenschaften seit 2017.

Sie begann ihre akademische Laufbahn mit einem Master in Physik in Spanien (1998) und einem PhD in Physik in Deutschland (2001). Ihre Postdoc-Forschung führte sie an den Fachbereich Chemieingenieurwesen der University of California Santa Barbara (USA). Im Jahr 2004 wechselte sie als Assistenzprofessorin an den Fachbereich Physik der University of Central Florida (UCF), wo sie 2012 eine ordentliche Professur erhielt. Im Jahr 2013 wurde Beatriz Roldan Cuenya auf eine Professur für Festkörperphysik an der Ruhr-Universität Bochum berufen. Im Jahr 2017 wechselte sie an das FHI.

Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya ist u. a. die Autorin von 180 peer-reviewed Publikationen und Mitherausgeberin von ACS Catalysis und Mitglied im Editorial Board des Journal of Catalysis und der Zeitschrift Chemical Reviews. Seit letztem Jahr ist sie auch Mitglied des Elisabeth-Schiemann-Kollegs für die Förderung von Frauen in den Naturwissenschaften.

 

Die chinesische Wissenschaftlerin Li He ist seit September 2020 am Fritz-Haber-Institut tätig. Sie forscht im Rahmen des CatLab-Projekts an verschiedenen Katalyseverfahren für Wasserstoff als grünem Energieträger. Eine zentrale Aufgabe ist dabei die Entwicklung neuartiger Katalysatoren, die eine effiziente Umwandlung von chemischer in elektrische Energie und umgekehrt gewährleisten. Die katalytische Testung dieser neuen Materialien bedarf der Entwicklung, Optimierung und Verwendung von High-Throughput Reaktoren.

Zuvor promovierte sie von 2016 bis 2020 an der „Rijksuniversiteit“ im niederländischen Groningen mit zwei Forschungsschwerpunkten (Doppelabschluss-Promotion): „katalytische Methanoxidation über beschichtetem Pt/Al2O3-Katalysator im Mikroreaktor“ und „Glukoseoxidation über Gold-Nanopartikel-Katalysator im Mikroreaktor“.

Von 2012 bis 2016 arbeitete sie bei einem petrochemischen Unternehmen in Peking, bei „China Oil“ im Bereich Wissenschaft und Technologie und auf den Missan-Ölfeldern im Irak. Von 2009 bis 2012 absolvierte sie ihr Masterstudium in „Industrieller Katalysechemie“ an der „University of Petroleum“ in Peking.

 

Clara Rettenmaier promoviert seit Juni 2018 in der Gruppe Elektrochemie bei Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya. Hier wirkte sie beispielsweise an der dynamischen Umwandlung von kubischen Kupferkatalysatoren bei der CO2-Elektroreduktion mit und erforschte deren Wirkung auf die katalytische Selektivität. Das Forschungsziel der ihrer Gruppe ist es, aktivitäts-, selektivitäts- und stabilitätsbestimmende Eigenschaften von Elektrokatalysatoren zu identifizieren und ein umfassendes Verständnis der Fest-Flüssig-Grenzfläche unter stationären und dynamischen elektrochemischen Reaktionsbedingungen zu erreichen. Sie untersucht eine Vielzahl von Katalysatorsystemen, die von gut definierten Einkristalloberflächen über dünne Filme, größen- und formkontrollierte Nanopartikel bis hin zu industriell relevanten Pulverkatalysatoren reichen.
Die Wissenschaftlerin absolvierte ihr Bachelorstudium in Chemie von 2012 bis 2016 an der Universität Wien und das Masterstudium in Physikalischer Chemie an der Technischen Universität München von 2016 bis 2018.

 

Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft wurde 2015 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Er wird jährlich am 11. Februar begangen und soll die Bedeutung, die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie spielen, stärken. Weltweit geht viel Forschungspotenzial verloren, da zu wenige hoch qualifizierte und gut ausgebildete Frauen in der Forschung arbeiten. Ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der geschlechtsspezifischen Ungleichheit in den Wissenschaften ist der Abbau der Hindernisse für Mädchen und Frauen im privaten Umfeld sowie im Unterricht und am Arbeitsplatz.

Besonders beliebt ist der bundesweite Girls‘ Day, an dem sich auch das Fritz-Haber-Institut gern beteiligt. In diesem Jahr findet er am 28. April statt. Mit 25 Anmeldungen von Mädchen zwischen zehn und 18 Jahren ist das institutseigene Programm „Frauen in die Naturwissenschaften“ bereits ausgebucht. In sechs verschiedenen Stationen lernen die Mädchen alle Abteilungen und Werkstätten kennen.

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