Wir feiern großartige Köpfe und Forschung
In Erinnerung an den von Gerhard Ertl 2007 erhaltenen Nobelpreis für Chemie, wird in Berlin dieses Ereignis mit einem besonderen Preis gefeiert, dem "Gerhard-Ertl-Vortrag". Seit 2008 haben zahlreiche herausragende und bekannte Preisträger*innen aus aller Welt einen Vortrag über ihre Arbeiten in der Physikalischen Chemie gehalten.
Am 12. Dezember 2022 hielt Prof. Dr. Alec Wodtke seinen Festvortrag mit dem Titel "Progress towards building the world's greatest microscope: Making ultrafast atomic scale movies of chemical reactions at surfaces" bei der 15. Auflage des Ertl-Vortragspreises.
Der Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften erhielt den Preis 2022 für seine Beiträge zum besseren Verständnis der Oberflächenchemie. Zum ersten Mal seit 2019 fand die Preisverleihung wieder vor einem Live-Publikum statt. Um dieses besondere Ereignis mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und darüber hinaus zu teilen, wurde der Vortrag zeitgleich gestreamt und kann jederzeit auf dem FHI YouTube-Kanal angeschaut werden.
Die Verleihung des 15. Ertl Vortragspreises im historischen Harnack-Haus war ein großer Erfolg. Der Saal war voll mit begeisterten und interessierten Gästen und die Gastgeber freuten sich über die erste große Live-Veranstaltung seit Jahren. Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführenden Direktor des Fritz-Haber-Instituts, Prof. Dr. Martin Wolf, betrat der Präsident der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Günter M. Ziegler für eine kurze Ansprache das Podium und übergab das Mikrofon für die Laudatio an Dr. Detlef Kratz, den Präsidenten Group Research bei BASF.
"Alec Wodtke hat ausgefeilte experimentelle Methoden entwickelt und sie mit rigorosen theoretischen Simulationen kombiniert, die einen Blick auf die Dynamik von Reaktionen an Oberflächen auf atomarer Ebene ermöglichen. Wichtig und beeindruckend an Alec ist neben seiner bahnbrechenden Forschung, dass er in vielerlei Hinsicht ein Brückenbauer ist. Er ist ein wissenschaftliches Bindeglied zwischen der Universität Göttingen und dem MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften. Als Professor für Physikalische Chemie überbrückt und verknüpft er in seiner Forschungsarbeit auf elegante Weise benachbarte Wissenschaftsdisziplinen wie Chemie und Physik, aber auch andere Bereiche. Das unverzichtbare Zusammenspiel von Experiment und Theorie in seinem Forschungsgebiet ist bemerkenswert. Nicht nur seine wissenschaftliche Expertise, sondern auch seine Gastfreundschaft und Offenheit gegenüber anderen Menschen und Kulturen erklären sehr gut, warum die Plätze in seiner Forschungsgruppe sehr begehrt sind." - Detlef Kratz
Im Rahmen der Preisverleihung brachte Alec Wodtke seine Bewunderung für Gerhard Ertl zum Ausdruck, indem er einige Worte anlässlich der Preisverleihung mit dem Titel "To a great man and scientist" schrieb.
Nach der Zeremonie waren alle zum Empfang eingeladen, bei dem lebhafte und angenehme Gespräche geführt wurden.
"Wir haben drei Jahre lang darauf gewartet, den Ertl-Vortrag wieder live zu erleben, große Wissenschaft zu hören und so viele gute Kolleg*innen im Harnack-Haus wiederzutreffen. Das ist eine tolle Tradition." - Martin Wolf
Der Ertl-Vortragspreis wurde 2008 von den drei Berliner Universitäten (Humboldt-Universität, Technische Universität und Freie Universität) und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft ins Leben gerufen und wird einmal im Jahr verliehen. Mit dem Preis werden herausragende Persönlichkeiten und Forschende auf dem Gebiet der Katalyse geehrt, auf dem Ertl über viele Jahrzehnte hinweg herausragende Forschung betrieben hat. Der von der BASF gestiftete Preis ist mit einem einwöchigen Forschungsaufenthalt an den beteiligten Berliner Institutionen und einem Festvortrag verbunden. 2022 war die Gerhard Ertl-Autobiographie "Mein Leben mit der Wissenschaft" Teil des Preises. Die Preisverleihung findet immer um den 10. Dezember statt, dem Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises an Gerhard Ertl.
Wir freuen uns auf die 16. Verleihung des Ertl-Vortragspreises in diesem Jahr, bei der wir weitere großartige Köpfe und Forschungen feiern können.