Ertl-Lecture mit Prof. Yaghi am 10. Dezember

10. Dezember 2021

Erst vor wenigen Wochen machte er durch eine Forschungspublikation zum Thema „Wassergewinnung in der Wüste“ im Fachjournal „Science“ erneut auf sich aufmerksam: Prof. Dr. Omar M. Yaghi, Chemie-Professor an der University of California, Berkeley (USA) und Preisträger des Gerhard Ertl Lecture Award 2021, hielt am 10. Dezember 2021, dem Jahrestag der Nobelpreisverleihung an Gerhard Ertl, einen herausragenden Vortrag über „Reticular Chemistry and Precision Reactions in Infinite 2D and 3D". Die Online-Veranstaltung wurde ab 16 Uhr (Zeitzone Berlin) per Livestream übertragen.
 

Im Oktober gab Prof. Yaghi, u.a. zusammen mit Prof. Joachim Sauer von der Humboldt-Universität zu Berlin, einen neuen Forschungserfolg in der Fachzeitschrift „Science“ bekannt. Das deutsch-amerikanische Forscherteam arbeitet seit Jahren an Methoden, um Wasser aus der Wüstenluft zu gewinnen. Poröse metallorganische Materialien spielen dabei eine wichtige Rolle. In ihren Hohlräumen lassen sich Wassermoleküle aus der Luft besonders gut einfangen. Das Team hat nun die molekularchemischen Prozesse der Wassergewinnung analysiert und die Materialien optimiert, mit denen sich Wasser aus trockener Luft gewinnen lässt. „Dies ist ein Beispiel für die exzellente Forschungsarbeit unseres Preisträgers, der einerseits Grundlagenforschung betreibt, sich aber darüber hinaus auch mit aktuellen Problemen unserer Zeit beschäftigt“, würdigte ihn Prof. Dr. Gerard Meijer, Geschäftsführender Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft.

Mit seiner Entdeckung von unbestimmten zwei- und dreidimensionalen metallorganischen und kovalenten organischen Gerüsten schuf Prof. Yaghi die Grundlage für das neue Gebiet der Chemie von netzwerkartigen Strukturen, die molekulare Bausteine durch starke Bindungen zu kristallinen ausgedehnten Räumen verknüpft. Dieser neue chemische Raum ermöglichte ihm die Nutzung der Präzisionschemie und wichtige Anwendungen, wie er sie für die Wasserstoffspeicherung, die Abscheidung von Kohlendioxid und eben die Gewinnung von Wasser aus der Wüstenluft gezeigt hat.

„Wir freuen uns über die enge Zusammenarbeit mit Prof. Omar Yaghi“, sagte Prof. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin. „Sie zeigt, dass globale Fragestellungen am besten auch in internationalen Forschungsnetzwerken behandelt werden.“

Der Ertl Lecture Award wurde 2008 von den drei Berliner Universitäten (Humboldt-Universität, Technische Universität und Freie Universität) und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft ins Leben gerufen, um an die Verleihung des Nobelpreises an den Berliner Wissenschaftler Prof. Dr. Gerhard Ertl im Jahr 2007 zu erinnern. Der von der BASF gesponserte Preis beinhaltet einen einwöchigen Forschungsaufenthalt an den beteiligten Berliner Institutionen.

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