Power Hour am FHI
Das Frauennetzwerk bildet sich
Ohne Netzwerke kommen wir nicht weit – weder privat noch beruflich. Sie können als lose Verbindungen Kontakte herstellen und Türen öffnen. Stärkere Verbindungen helfen uns beim Reflektieren und Durchsetzen unserer Pläne. Diese Netzwerkstrukturen müssen sich bilden können, sie müssen gepflegt und kommuniziert werden, vor allem bei Gruppen, die nicht den Großteil der Entscheidungsträger*innen stellen – weiße männliche Netzwerke sind bereits stark und gut ausgebaut.
Institutionen im MINT-Bereiche arbeiten unermüdlich an dem Ziel, mehr Frauen zu gewinnen und zu halten. Neben einem bewussten Recruiting müssen auch interne Strukturen an die Lebensrealitäten der Mitarbeitenden angepasst werden. Deswegen wollen wir Angebote machen, die mehr sind, als nette Worte.
Das Fritz-Haber-Institut hat sich in seinem Gleichstellungplan verschiedene Handlungsfelder und Maßnahmen vorgenommen, um:
- insbesondere Frauen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen,
- Wissenschaftlerinnen zu gewinnen und zu fördern,
- Chancengleichheit zu erreichen und
- den Gleichstellungsgedanken zu verstetigen.
Seit März 2023 sind die drei neuen Gleichstellungsbeauftragten des FHI Sandra Eibenberger-Arias, Ilka Storbeck und Maryke Abibata Kouyate im Amt und haben auf ihre Benennung gleich Taten folgen lassen. Im Gleichstellungplan sind Veranstaltungen angedacht bei denen etablierte Wissenschaftlerinnen eingeladen werden und ihre Erfahrungen mit den Wissenschaftlerinnen am Institut teilen.
Dr. Mallory Green (MP) hat, zusammen mit den Gleichstellungsbeauftragten, diese Power Hour nun im März wiederbelebt. Im Nachgang zu ihrem Vortrag am FHI war Prof. Dr. Olga Smirnova, TU Berlin und Max-Born-Institut in Berlin, die erste geladene Wissenschaftlerin, für die neue Runde der Power Hour-Reihe. Alle interessierten Wissenschaftlerinnen des FHI kamen zum Networking in der Haber-Villa zusammen.
Olga Smirnova berichtete detailliert von ihrem Karriereweg. Sie erzählte von ihren Anfängen in der Sowjetunion, der Rolle und Bedeutung der Familie bei der Berufswahl und -ausübung, geschlechterbedingten Erwartungshaltungen, sozialem Druck, den eigenen Wünschen und Träumen und den Schwierigkeiten, die ihr auf dem Weg begegneten. Die offene Art, auch über persönlichere Themen zu sprechen, sorgte dafür, dass der darauffolge Austausch nicht nur wissenschaftlicher Natur war, sondern auch größere Bereiche gesellschaftlicher Verantwortung betraf. Es ging um die Bedeutung von Mentorinnen, weiblichen Führungskraft und der Verantwortung, die damit einhergeht.
Dieses erste Netzwerktreffen hat gezeigt, wie wichtig solch ein geschützter Austausch ist. Wissenschaftlerinnen haben so insbesondere die Möglichkeit, persönliche Fragen zu stellen, über Erfahrungen zu sprechen und Unterstützung zu erhalten.
Danke an die Organisatorinnen, Mallory Green und die Gleichstellungsbeauftragten, dass ihr dieses wichtige erste Treffen geplant und umgesetzt habt. Netzwerke wie dieses leben von dem Engagement der Teilnehmerinnen. Die Gleichstellungsbeauftragten freuen sich über weitere Kooperationsanfragen, um die Wissenschaftlerinnen am Fritz-Haber-Institut noch stärker fördern zu können.