Ulrike Diebold gewinnt den Gerhard Ertl Lecture Award 2020

6. Mai 2020
Die österreichische Physikerin wird für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Oberflächenwissenschaften geehrt.

Der 13. Gerhard Ertl Lecture Award wird an Prof. Dr. Ulrike Diebold, Professorin für Oberflächenwissenschaften am Institut für Angewandte Physik der Technischen Universität Wien, verliehen. Das Preiskomitee, bestehend aus den Juroren Prof. Dr. Joachim Sauer (HU Berlin), Prof. Dr. Matthias Drieß (TU Berlin) und Prof. Dr. Eckart Rühl (FU Berlin) sowie dem Kollegium des Fritz-Haber-Instituts und Gerhard Ertl selbst, ehrt Prof. Diebold für ihre zahlreichen Verdienste auf den Gebieten der Oberflächenwissenschaften, der Material- und Physikalischen Chemie und der Physik der kondensierten Materie. "Ich kenne sie seit vielen Jahren als herausragende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Festkörperoberflächen", kommentiert der Nobelpreisträger Gerhard Ertl.

Als Spezialistin für Oberflächenstrukturen und molekulare Reaktionen an Metalloxidoberflächen hat Diebold seit fast 30 Jahren unzählige wissenschaftliche Erkenntnisse von unschätzbarem Wert auf diesem Gebiet gewonnen. Sie ist eine herausragende Physikerin, wie ihre außergewöhnliche Publikationstätigkeit von höchster wissenschaftlicher Qualität beweist. Darüber hinaus hat sie im Laufe ihrer Karriere zahlreiche renommierte Preise gewonnen, wie zum Beispiel den Wittgenstein-Preis 2013, den höchstdotierten Wissenschaftspreis Österreichs.

Prof. Diebold freut sich sehr über diese Ehrung. "Als Oberflächenwissenschaftlerin ist mir Prof. Ertl seit langem ein großes Vorbild. Ich bewundere ihn nicht nur für seine großartige wissenschaftliche Leistung sondern auch als wunderbaren Menschen. Für den Gerhard Ertl Lecture Award 2020 ausgewählt worden zu sein ist eine wirkliche Ehre, und ich freue mich sehr auf die Veranstaltung”, sagt sie.

Der Ertl Lecture Award wurde 2008 von den drei Berliner Universitäten (Humboldt-Universität, Technische Universität und Freie Universität) und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft aus Anlass der Verleihung des Nobelpreises an Gerhard Ertl im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Der von der BASF gestiftete Preis beinhaltet einen einwöchigen Forschungsaufenthalt an den beteiligten Berliner Einrichtungen und einen festlichen Abendvortrag. „In unserer 155-jährigen BASF-Geschichte haben Kooperationen mit akademischen Partnern von Anbeginn an eine entscheidende Rolle gespielt. Innovationen bedürfen einerseits einer exzellenten Grundlagenforschung und andererseits starke Partner, die diese Erkenntnisse in Produkte und Verfahren übertragen. Daher ist es uns eine große Freude und Ehre zugleich, mit Frau Prof. Ulrike Diebold auch in diesem Jahr wieder eine herausragende Wissenschaftlerin auf ihrem Gebiet mit dem Gerhard Ertl Lecture Award auszeichnen zu dürfen“, sagt Dr. Detlef Kratz, President Process Research and Chemical Engineering, BASF SE.

Der derzeit geplante Termin für die Preisverleihung ist Donnerstag, der 10. Dezember 2020, der Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises an Gerhard Ertl. Prof. Diebold wird einen Vortrag zu dem Thema „Oxide Surface Chemistry at the Atomic Scale“ halten.

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