Menstruationsgesundheit am Arbeitsplatz
Die beiden International Max Planck Research Schools (IMPRS) des Fritz-Haber-Instituts und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung haben gemeinsam einen Workshop über Menstruationsgesundheit am Arbeitsplatz („Breaking the Cycle: Embracing Menstrual Health in the Workplace“) organisiert. Der Workshop lieferte wertvolle Anregungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für menstruierende Personen.
Es ist ein ganz natürlicher Teil des Lebens und doch spricht kaum jemand über Menstruation am Arbeitsplatz. Aber allein die Zahlen zeigen, dass wir es tun sollten: Jede zehnte Frau hat aufgrund von Menstruationsbeschwerden schon einmal die Arbeit versäumt. Studien zeigen jedoch, dass ein besseres Bewusstsein für den Zyklus die Produktivität verbessern, die Fehlzeiten um bis zu 20 % reduzieren und ein integrativeres und unterstützendes Arbeitsumfeld fördern kann. Seit kurzem werden sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zunehmend bewusst, dass der Zyklus und Menstruationsgesundheit das Wohlbefinden am Arbeitsplatz, das Arbeitsklima und sogar die berufliche Weiterentwicklung beeinflussen können.
Mit dem Workshop zur Menstruationsgesundheit haben die beiden Max-Planck-Institute dieses Themas zum ersten Mal auf ihre Agenda genommen und setzen damit ein Zeichen für mehr Inklusion am Arbeitsplatz. “Breaking the Cycle: Embracing Menstrual Health in the Workplace” fand am 30. September im großen Konferenzraum des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin statt. Das Organisationsteam der IMPRS und Gleichstellungsstellen beider Institute konnte hierfür die renommierte Politikwissenschaftlerin und Beraterin Dr. Jennifer Chan de Avila gewinnen. Ziel des Workshops war es, ein Bewusstsein für Menstruationsgesundheit zu entwickeln oder zu schärfen, die Kommunikation zu diesem Thema zu verbessern und letztlich die Institutsmitglieder zu ermutigen, geeignete Maßnahmen für das Wohlbefinden aller am Arbeitsplatz zu entwickeln.
Ihre Keynote Lecture über “Menstrual Health and Cycle Awareness at Work” nutze Dr. Chan de Avila, um ihr Publikum in das Thema Menstruation am Arbeitsplatz einzuführen und wies auf die Auswirkungen auf das Arbeitsleben hin. An den Vortrag schloss sich eine lebhafte Fragerunde und eine Diskussion mit dem Publikum an. An der Veranstaltung nahmen 37 Personen teil, davon mehr als ein Zehntel Männer.
Im zweiten Teil des Workshops ging es um die Kommunikation zum Thema Menstruationsgesundheit am Arbeitsplatz. Der Umgang mit und die offene Diskussion über Menstruation, die nach wie vor mit vielen Vorurteilen und auch mit Scham verbunden ist, kann in einem beruflichen Umfeld schwierig sein. Der Kommunikationsworkshop sollte alle Teilnehmer dazu ermutigen, offener mit dem Thema Menstruationsgesundheit umzugehen. Dr. Chan de Avila gab den Teilnehmern hilfreiche Tipps für einen respektvollen Dialog.
Der Nachmittagsworkshop „A Safe Place to Talk“ war für eine Diskussion unter Frauen vorbehalten. Elf Frauen aus beiden Instituten nahmen die Einladung an, über ihre persönlichen Erfahrungen zu sprechen und zu diskutieren. Sie nutzten den Raum für Solidarität und gegenseitiges Lernen, um schließlich gemeinsame Unterstützungsstrategien zur Verbesserung der Menstruationsgesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz zu entwickeln.
Wir freuen uns, dass wir mit diesem Workshop-Programm Raum für das wichtige Thema Menstruationsgesundheit am Arbeitsplatz geschaffen und damit mehr Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt haben. Jetzt liegt es an uns allen im Institut, die Ideen aus dem Workshop in unseren Alltag zu integrieren und gemeinsam daran zu arbeiten, die Arbeitsbedingungen für uns alle zu verbessern. Wir freuen uns auf mehr!












