Bessel-Forschungspreisträgerin Tanja Cuk am Institut
Das Fritz-Haber-Institut gibt freudig bekannt, Prof. Tanja Cuk von der University of Colorado Boulder für einen Forschungsaufenthalt am Institut im Rahmen ihres Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreises begrüßen zu dürfen. Die international renommierte Wissenschaftlerin wird von August bis Dezember 2025 in den Abteilungen von Prof. Beatriz Roldan Cuenya und Prof. Martin Wolf zu Gast sein.
Prof. Cuk ist für ihre herausragende Forschung auf dem Gebiet der ultraschnellen optischen Spektroskopie international bekannt. Mit ihrer Gruppe in Boulder untersucht sie grundlegende Prinzipien katalytischer Reaktionen auf Oberflächen mit dem Ziel, diese für Anwendungen im Bereich der Energieumwandlung und der chemischen Synthese kontrolliert einsetzen zu können. Die Gruppe nutzt hierfür unterschiedliche Methoden der zeitaufgelösten optischen Spektroskopie und kooperiert mit Theoriegruppen, um die experimentellen Daten zu analysieren.
Prof. Cuk hat wichtige Beiträge zur Aufklärung von Mechanismen elektrokatalytischer Reaktionen geleistet. Ihre Forschung ebnet so den Weg für die Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen, etwa in Form von Wasserstoff, Alkoholen oder Kraftstoffen. Während ihres Aufenthalts am Fritz-Haber-Institut widmet sie sich dem Projekt ultraschnelle Spektroskopie unter Operando-Bedingungen mit Infrarot- und Röntgenuntersuchungen von Elektroden/Elektrolyt-Grenzflächen zu kombinieren.
Tanja Cuk promovierte 2007 an der Stanford University in Angewandter Physik, wo sie unter der Leitung von Professor Zhi Xun Shen anorganische Supraleiter mit Hilfe von winkelaufgelöster Photoemissions- und Raman-Spektroskopie untersuchte. Anschließend erhielt sie ein Miller Postdoctoral fellowship an der University of California, Berkeley, wo sie unter der Leitung von Dr. Heinz Frei im Bereich der heterogenen Katalyse arbeitete. Derzeit ist sie außerordentliche Professorin für Chemie an der University of Colorado Boulder, Fakultätsmitglied am Renewable and Sustainable Energy Institute (RASEI) und stellvertretende Direktorin des Center for Electrochemical Dynamics at Surfaces (CEDARS).
Wir wünschen Prof. Tanja Cuk alles Gute für ihren Forschungsaufenthalt und viel Erfolg bei den geplanten Experimenten. Derartige Kooperationen mit international anerkannten Spitzenforschern sind nicht nur eine Ehre für das Institut, sondern fördern auch die Weiterentwicklung der Forschung des Instituts.
Der Friedrich Wilhelm Bessel Forschungspreis
Der Friedrich Wilhelm Bessel Forschungspreis wird jährlich von der Alexander von Humboldt Stiftung an 20 international anerkannte Forschende aus dem Ausland verliehen. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und die Preisträger*innen sind zu einem Forschungsaufenthalt on bis zu einem Jahr an einer deutschen Forschungseinrichtung eingeladen, wo sie gemeinsam mit Fachkolleg*innen an einem Forschungsprojekt arbeiten. Der Preis ist nach dem deutschen Astronomen und Mathematiker Friedrich Wilhelm Bessel (1784–1846) benannt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Über die Alexander von Humboldt Stiftung
Die Alexander von Humboldt-Stiftung ist für die Förderung internationaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit bekannt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1860 hat die Stiftung eine wesentliche Rolle dabei gespielt, Forschende weltweit zu vernetzen und den akademischen Austausch zu unterstützen.
Im Jahr 2023 unterhielt die Stiftung ein interdisziplinäres Netzwerk von über 30.000 Humboldtianer*innen in 140 Ländern weltweit. Unter ihnen wurden 61 mit einem Nobelpreis ausgezeichnet. Zwischen 2018 und 2022 wurden insgesamt 4.690 Forschungsaufenthalte in Deutschland an Universitäten und 1.790 an außeruniversitären Forschungseinrichtungen gefördert. In den letzten Humboldt-Rankings von 2023 führen Max-Planck-Institute die Liste der außeruniversitären Forschungseinrichtungen an, wobei das Fritz-Haber-Institut in Berlin an der Spitze steht. Das Fritz-Haber-Institut beherbergte in den Jahren von 2016 bis 2022 insgesamt 68 Forschende.












