Grundstein für ein neues Katalysegebäude

8. Juli 2022

Heute wurde der Grundstein für ein neues Forschungsgebäude am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem gelegt. Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, Dr. Simone Schwanitz, die eigens aus München angereist war.

Das 600 Quadratmeter große Gebäude entsteht an der Brümmerstraße direkt gegenüber dem U-Bahnhof "Freie Universität/Thielplatz". Mit dem neuen Gebäude wird die Infrastruktur für die Katalyseforschung deutlich verbessert.

Katalytische Prozesse sind eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Herstellung von Feinchemikalien und Treibstoffen durch die Industrie. Darüber hinaus sind sie auch der Schlüssel für die Erzeugung von grüner Energie in Prozessen wie der Wasserspaltung, die zur Herstellung von grünem Wasserstoff mit erneuerbarem Strom (aus Sonnen- oder Windkraft) führt. Das neue Labor wird von FHI-Direktorin Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya und ihrer Abteilung für Grenzflächenwissenschaften genutzt werden. Die Fertigstellung des sechs Millionen Euro teuren Neubaus ist für Ende 2023 geplant, Bauherr ist die Max-Planck-Gesellschaft mit Sitz in München.

Auf 350 Quadratmetern Laborfläche sollen katalytische Materialien synthetisiert sowie thermo- und elektrokatalytische Experimente durchgeführt werden.
Einige technische Merkmale:
- 10 Abzüge
- 1 Ofenraum für die Kalzinierung von Katalysatoren
- 1 Operando-Labor zur Untersuchung von Katalysatoren direkt im Betrieb
- 1 Hochdruckkatalyselabor
- 16 verschiedene Anschlüsse für Gase mit unterschiedlichen Druckstufen (20 bar und 100 bar)
- Zentrale Erzeugung von hochreiner Druckluft (Nullluft [ohne Öl, Wasser, Schwebstoffe, Cox < 1ppm]), so rein wie handelsübliche technische Luft (nachhaltige Erzeugung vor Ort)

Zusätzlich wird hier eine Wärmerückgewinnung aus der Abluft praktiziert. Diese nachhaltige Wärmenutzung ist für Chemielaborgebäude aufwendig und bisher einmalig auf dem Campus des Fritz-Haber-Instituts.
Darüber hinaus ist die Außenfassade zur Brümmerstraße hin mit heimischen Pflanzen bepflanzt, wodurch auch ein geeigneter Lebensraum für heimische Tierarten geschaffen wird.

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